NATIONALPARKS

Vatnajökull

ISLANDS GRÖSSTER NATIONALPARK

DER IM JAHRE 2008 GEGRÜNDETE VATNAJÖKULL-NATIONALPARK UMFASST NEBEN DEM GESAMTEN VATNAJÖKULL-GLETSCHER AUCH VIELE UMLIEGENDE GEBIETE. DAZU GEHÖREN DIE EHEMALS EIGENSTÄNDIGEN NATIONALPARKS SKAFTAFELL IM SÜDWESTEN UND JÖKULSÁRGLJÚFUR IM NORDEN. DER HEUTIGE PARK ERSTRECKT SICH AUF 13 % DER FLÄCHE ISLANDS UND IST DAMIT EINER DER GRÖSSTEN NATIONALPARKS IN EUROPA.


Obwohl ein großer Teil des Nationalparks unter der Eiskappe des Gletschers Vatnajökull verborgen ist, ist die Landschaft doch sehr divers. Dies liegt vor allem am Zusammenspiel von vulkanischer Aktivität und dem Gletscher. Nur an wenigen anderen Orten auf der Welt lassen sich die Effekte so vieler Naturphänomene so gut beobachten wie am Vatnajökull, wo das Duell zwischen Feuer und Eis noch andauert. All das wird durch die kombinierte Energie von Flüssen und Gletschereis sowie vulkanischer und geothermaler Aktivität erreicht.

Nirgendwo sonst in Island, bis auf den Gletscher Mýrdalsjökull, fällt so viel Niederschlag oder wird so viel Wasser ins Meer abgegeben wie auf der Südseite des Vatnajökull. Tatsächlich ist derzeit so viel Wasser im Gletscher Vatnajökull gespeichert, dass der Ölfusá, der Fluss mit der stärksten Strömung in Island, 200 Jahre bräuchte, um diese Menge Wasser ins Meer zu spülen.

Nur an wenigen anderen Orten auf der Welt lassen sich die Effekte so vieler Naturphänomene so gut beobachten wie am Vatnajökull.

Die Südseite des Vatnajökull lässt sich gut an seinen zahlreichen hohen und majestätischen Gebirgskämmen erkennen, zwischen denen Auslassgletscher bis ins Flachland hinabreichen. Der südlichste Teil des Gletschers umschließt den zentralen Vulkan Öræfajökull und Islands höchsten Gipfel, Hvannadalshnúkur. Geschützt vom hohen Eis blickt die bewachsene Oase von Skaftafell auf den schwarzen Sand, der im Westen vom Fluss Skeiðará angeschwemmt wurde. Dieser Sand besteht zu großen Teilen aus Asche, die von den häufigen Ausbrüchen des Vulkans Grímsvötn stammt und von den Gletscherfluten zur Küste gebracht wird.

Die größte Gletscherlagune Islands befindet sich ebenfalls in der Nähe des Vatnajökull-Nationalparks. Die Lagune heißt Jökulsárlón und ist leicht über die Route 1 zwischen Skaftafell und Höfn zu erreichen. Sie entstand bei einem Gletscherschwund, als der Breiðamerkurjökull-Gletscher anfing, sich vom Atlantik zu entfernen, wodurch ein malerischer See mit schwimmenden Eisbergen entstand.

Jökulsárlón
Dettifoss Foto von Visit North Iceland

Jökulsárgljúfur, der sich im nördlichen Teil des Vatnajökull-Nationalparks befindet, hat seinen Namen von einem Canyon erhalten, der von Islands zweitlängstem Fluss, Jökulsá á Fjöllum, geformt wurde. Man nimmt an, dass enorme und katastrophale Gletscherschmelzen die tiefen Schluchten und felsigen Becken des Canyons geformt haben, von denen Ásbyrgi die bekannteste Schlucht ist. Nicht weit davon entfernt liegt der Dettifoss-Wasserfall. Er ist der mächtigste Wasserfall in Europa mit einem Durchfluss von 500 Kubikmetern Wasser pro Sekunde. Ein Wanderweg führt entlang des Canyons von Dettifoss bis nach Ásbyrgi.

In Hólmatungur, einem Ort mit vielfältiger Pflanzenpracht im Gebiet von Jökulsárgljúfur, gibt es viele starke Kontraste: kristallklare Bäche und blubbernde Flüsse durchziehen das Land und stürzen in einen schokobraunen und reißenden Strom. Geschützt von Klippen und Geröllhängen gedeiht hier ein empfindliches Gleichgewicht aus Flora und Fauna. Der Pfad zwischen Hljóðaklettar und Hólmatungur, entlang Jökulsá á Fjöllum, gehört zu den schönsten in Island.

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